(fiktive) Alltagsgeschichten
Als ich so in der Truhe meiner Erinnerungen rumkramte, fiel mir zwischen allerlei bunten Kram ein weißer Zettel auf. Ich war ein bisschen verwundert, denn dieses kleine weiße unscheinbare Ding brannte sich in meinen Augen fest. Es ließ mich nicht mehr los. Die Farben in meinem Sichtfeld verschwommen zu einem einzigen schwarzen Abgrund, nur der Zettel blieb strahlend weiß. Es war, als hätte der Endkampf „Gut gegen Böse“ begonnen, sogar noch bevor der neue Star Wars Teil im Kino angelaufen war...
Ich saß in der Umkleidekabine vom örtlichen Fußballverein und suchte nach meinen Fußballschuhen in meiner Sporttasche. Wir hatten ein Heimspiel! Ich freute mich tatsächlich auf das Spiel, da wir bei dem Gegner, der uns heute besuchte zur Abwechslung nicht mal wieder Angst haben mussten, kläglich zu versagen und zweistellig zu verlieren. Das war leider öfters bei unserer Mannschaft der Fall. Kein Wunder, wenn die halbe Truppe vor dem Spieltag auf irgendeinem kleinen Dorffest durchmachte und...
Wir befanden uns immer noch in besagter Nacht mit Lupo und Oberkommissar Petersen, der sich grad verabschiedet hatte. Der Mond stand hoch am Himmel und es war eine recht warme Sommernacht. Anton und Lupo machten immer noch keine Anstalten aufzustehen und die Bar zu verlassen. Lupo, der Anton mittlerweile verraten hatte, dass er bei der städtischen Mordkommission als Kommissar seine Brötchen verdiente, war noch viel zu motiviert als, dass er jetzt schon den Nachhauseweg antreten konnte...
Es knallte gewaltig! Die Erde bebte! Das Licht flackerte! Dann war es stockdunkel. Alle Straßenlaternen waren erloschen. Es rauchte und zischte in der Dunkelheit. Der Rauch lichtete sich und man konnte die Umrisse eines Autos erkennen. Es knarrte und knackste laut. Dann ging eine Autotür auf und ein wirklich schwer betrunkener Mann fiel heraus...
Unsere Lippen näherten sich langsam, mein Herz pochte und ich versuchte mich zusammenzureißen. Dies sollte einer der ganz großen Momente in meinem Leben werden. Einer dieser Momente von denen ich später noch voller Stolz meinen Enkelkindern erzählen wollen würde. Ob man jedoch wirklich in dem Fall von Stolz reden konnte, das mochte erstmal dahingestellt sein. Während ich also darauf konzentriert war, meine Lippen zu spitzen und in eine möglichst gute Kussstellung zu bringen, spürte ich...
Es war eine dieser Nächte, die dunkler nicht sein konnten, eine dieser Wiener Nächte wie in jener Nacht als ich „smoking P.“ traf. Doch es war kein Hochsommer mehr, der Nebel einer sehr kalten Frühjahrsnacht schlich durch die Wiener Gassen. Das Licht der Sterne drang nur mühsam an die Erdoberfläche und selbst der Vollmond vermochte wenig auszurichten. Es heulte zwar kein Wolf, aber dafür fluchte ein älterer Mann am Würstelstand...
Schritt für Schritt, Atemzug um Atemzug, Augenschlag folgt Augenschlag, unterbrochen vom Blinzeln meiner Augen, verursacht durch die ersten wunderbar warmen Frühlingsstrahlen, die auf meine Netzhaut trafen und von dort direkt in mein Herz weitergeleitet wurden. Ja, das waren die Zutaten einer dieser einschneidenden Tage, an denen man ungeplant mit dem Frühjahrsputz beginnt. Das Eis und der Schneesturm...
Ich öffnete mein Bier, es zischte und schäumte. Ich gönnte mir genussvoll einen ordentlichen Schluck. Neben mir fauchte es „psscht“. Doch dann mussten wir Beide wie zwei zwölfjährige Teenager lachen, die es mal wieder nicht lassen konnten den armen griesgrämigen Nachbarn zu ärgern. Fakt aber war nun Mal, dass wir Beide dann doch schon Ende zwanzig waren. Also wenn nicht jetzt dann wohl nie wieder! Es galt die Gelegenheit beim Schopf zu packen. Ein Meisterstück der Streich-Künste zu vollführen...
Der Sommer war vorbei und so saß ich nun da an meinem Schreibtisch. Der Brief lag immer noch vor mir. Er hatte jede Unschuld verloren. Es war so, als würden die Buchstaben der einzelnen Worte allmählich den Glanz vergangener Momente einbüßen. Die Gefühle, die sich aufgestaut hatten, schienen auf der langen beschwerlichen Reise einen fürchterlichen Schiffbruch erlitten zu haben. Die Nacht mit „The smoking penis“ hatte ihre Spuren hinterlassen...
Es war eine dieser typischen schwülwarmen Nächte im sommerlichen Wien. An Abkühlung war selbst in den späten Abend- oder frühen Morgenstunden nicht zu denken. Das beklemmende Gefühl in einem Backofen gefangen zu sein, machte die Runde. Der Schweiß floss in großen Mengen und auch weit geöffnete Fenster brachten in solchen Nächten keine Abkühlung mehr. Sommerliche Glut flutete die Wohnungen. Es gab kein Entkommen. Wenn man in solchen schlaflosen Nächten durch die Straßen und Gassen der schönen...